Private Unfallversicherung: Unfall ohne Zeugen
Was ist zu tun wenn man bei einem Unfall einen Gesundheitsschaden erleidet und keine Zeuge den Unfallhergang beobachtet haben. Versicherer stellen in solchen Situationen den Unfallhergang gerne in Abrede.
Nicht selten stehen dem verunfallten Versicherungsnehmer für den Unfallhergang keine Zeugen zur Verfügung, beispielsweise wenn sich der Unfall im häuslichen Umfeld ereignet hat.
Gerade in solchen Fällen kommt der Unfallschilderung des Versicherungsnehmers erhebliche Bedeutung zu. Denn es entspricht „eigentlich“ gefestigter Rechtsprechung, dass eine Beweisführung in diesem Bereich auch durch eine Parteianhörung und weitere Indizien möglich ist.
Gleichwohl ist in der Praxis teilweise zu beobachten, dass sich Versicherer darauf beschränken, den unbeobachteten Unfallhergang ohne weiteren Blick auf vorhandene Indizien in Abrede zu stellen. Mit gleicher Begründung gehen teilweise auch Rechtsschutzversicherer vor, die Kostendeckung für ein gerichtliches Verfahren ablehnen, weil sich „der vom verunfallten Versicherungsnehmer behauptete Unfallhergang vor Gericht nicht von Zeugen bestätigen“ lasse.
In derartigen Fällen kommt es entscheidend darauf an, den in der Unfallschilderung dargestellten Unfallhergang durch weitere Indizien zu untermauern. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der ärztlichen Behandlungsdokumentation zu. Ergibt sich aus dieser, dass die Gesundheitsschädigung ursächlich auf das Unfallereignis zurückzuführen ist, kann das, jedenfalls wenn der Versicherungsnehmer „glaubwürdig“ ist, zur Beweisführung ausreichend sein. Es ist dann unerheblich, dass der Unfall nicht von Zeugen beobachtet wurde.
Dollinger Partnerschaft Rechtsanwälte
Rechtsanwalt · Fachanwalt für Medizinrecht · Fachanwalt für Versicherungsrecht
Rotbuchenstraße 1, 81547 München
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