Worauf müssen Schüler beim Ferienjob achten?
Angestellte in einem Cafe © freepik - mko
Mit einem Ferienjob können Schüler ihr Taschengeld aufbessern und Berufserfahrung sammeln. Doch ab welchem Alter dürfen Schüler arbeiten? Wie hoch ist die maximale Arbeitszeit? Welche Jobs dürfen Schüler nicht machen? Gibt es bei Ferienjobs einen Anspruch auf Mindestlohn? Und was gilt beim Ferienjob im Hinblick auf die Steuer, Sozialabgaben und Krankversicherungsbeiträge?
- Ab welchem Alter dürfen Schüler in den Ferien arbeiten?
- Welche Jobs sind für Schüler in den Ferien verboten?
- Welche Arbeitszeiten gelten für Schüler im Ferienjob?
- Wie viel Pausen müssen Schülern während des Ferienjobs machen?
- Ist Nachtarbeit für Ferienjobber erlaubt?
- Müssen Schüler auch am Wochenende oder an Feiertagen arbeiten?
- Was droht dem Arbeitgeber, wenn er gegen gesetzliche Regelungen zur Ferienarbeit verstößt?
- Gibt es einen Mindestlohn bei Ferienjobs?
- Müssen Schüler mit Ferienjob Steuern und Abgaben zahlen?
- Wie sind Schüler beim Ferienjob versichert?
- Wird der Ferienjob eines Schülers beim Kindergeld angerechnet?
- Ist ein Arbeitsvertrag für den Ferienjob erforderlich?
Ab welchem Alter dürfen Schüler in den Ferien arbeiten?
Einem Ferienjob dürfen Schüler ab 15 Jahren nachgehen. Ab 13 Jahren dürfen Schüler aber kleine Tätigkeiten, wie babysitten oder Zeitungen austragen, gegen Bezahlung erledigen.
Wichtig: Für den Job ist immer die Zustimmung der Eltern notwendig!
Welche Jobs sind für Schüler in den Ferien verboten?
Ferienjobs sollten für Schüler körperlich nicht zu anstrengend und nicht gefährlich sein. Zum Schutz der Schüler verbietet das Jugendarbeitsschutzgesetz eine Reihe von Tätigkeiten. Darunter fallen etwa Tätigkeiten an gefährlichen Maschinen, mit giftigen oder reizenden Stoffen oder wenn durch Lärm, Strahlen, Hitze oder Nässe die Gesundheit des Schülers beeinträchtigt werden kann. Akkordarbeit oder Arbeit unter Tage sind ebenfalls im Ferienjob nicht zulässig.
Welche Arbeitszeiten gelten für Schüler im Ferienjob?
Schüler unter 15 Jahren dürfen höchstens zwei Stunden am Tag an fünf Tagen in der Woche im Zeitraum zwischen 8 bis 18 Uhr arbeiten. In landwirtschaftlichen Betrieben sind 3 Stunden täglich erlaubt.
Schüler, die 15 Jahre und älter sind dürfen 8 Stunden am Tag, 40 Stunden in der Woche und höchstens vier Wochen pro Kalenderjahr arbeiten. Die Arbeitszeit kann zwischen sechs und 20 Uhr liegen.
Wie viel Pausen müssen Schülern während des Ferienjobs machen?
Bei einer Arbeitszeit von 4,5 bis 6 Stunden steht dem Schüler eine halbstündige Pause zu. Arbeitet der Schüler mehr als 6 Stunden, steht ihm eine Stunde Pause zu.
Ist Nachtarbeit für Ferienjobber erlaubt?
Nein, ein Schüler darf seinem Ferienjob je nach Alter nur zwischen 6/8 Uhr morgens und 20/18 Uhr abends nachgehen.
Müssen Schüler auch am Wochenende oder an Feiertagen arbeiten?
Nein, Samstag, Sonntag und an Feiertagen dürfen Schüler keinen Ferienjob ausführen. Ausnahmen können etwa in der Gastronomie oder in der Landwirtschaft gelten. In dem Fall muss dem Ferienjobber zwei frei Wochenenden im Monat ermöglicht werden.
Was droht dem Arbeitgeber, wenn er gegen gesetzliche Regelungen zur Ferienarbeit verstößt?
Verstößt ein Arbeitgeber gegen gesetzliche Regelungen zur Ferienarbeit, begeht er eine Ordnungswidrigkeit und ihm droht ein saftiges Bußgeld von bis zu 15.000 Euro.
Gibt es einen Mindestlohn bei Ferienjobs?
Der gesetzliche Mindestlohn gilt nicht für alle Ferienjobs. Für Schüler unter 18 Jahren ohne abgeschlossene Berufsausbildung gibt es keinen gesetzlichen Anspruch auf den Mindestlohn. Trotzdem sollten Schüler darauf achten, dass sie fair bezahlt werden. Es ist ratsam, sich vorab über übliche Löhne in der Branche zu informieren. Je nach Arbeitgeber ist ein Stundenlohn von 5 bis 15 Euro möglich.
Müssen Schüler mit Ferienjob Steuern und Abgaben zahlen?
Grundsätzlich muss auch der Lohn bei einem Ferienjob versteuert werden. Der Lohn ist aber steuerfrei, wenn er nicht 1.150 Euro im Monat übersteigt.
Handelt es sich beim Ferienjob um einen Minijob, bei dem der Schüler nicht mehr als 450 Euro über einen Zeitraum von nicht länger als drei Monate am Stück, bzw. 70 Arbeitstage im Jahr, verdient, muss er keine Steuern zahlen. Das Gehalt des Minijobs wird pauschal vom Arbeitgeber versteuert. Sozialversicherungsabgaben fallen nicht an. Der Schüler erhält ohne Abzüge die 450 Euro, die verdient hat.
Bei kurzfristigen Beschäftigungen (nicht mehr als 3 Monate oder 70 Arbeitstage pro Jahr) fallen in der Regel keine Sozialabgaben an. In allen anderen Fällen handelt es sich um eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung für die Sozialabgaben und Krankenversicherungsbeiträge gezahlt werden müssen. Lohnsteuer muss erst ab einem gewissen Einkommen gezahlt werden. Wann diese Grenze erreicht ist, muss individuell mit den entsprechenden Freibeträgen und Pauschbeträgen berechnet werden.
Wie sind Schüler beim Ferienjob versichert?
Schüler mit einem Ferienjob sind vom Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung umfasst, falls es im Rahmen ihrer Tätigkeit zu einem Unfall kommt. Dieser Versicherungsschutz greift allerdings nicht bei Ferienjobs im Ausland.
Krankenversichert sich Schüler in der Regel über die Familienkrankenversicherung. Erst ab einem Einkommen von mehr als 450 Euro werden eigene Krankversicherungsbeiträge fällig.
Wird der Ferienjob eines Schülers beim Kindergeld angerechnet?
Nein, das Einkommen aus einem Ferienjob wird nicht beim Kindergeld der Eltern angerechnet – egal, wie viel der Schüler verdient!
Ist ein Arbeitsvertrag für den Ferienjob erforderlich?
Ein schriftlicher Arbeitsvertrag im Hinblick auf den Ferienjob ist nicht zwingend erforderlich, jedoch empfehlenswert. Dieser sollte Informationen zu Arbeitszeiten, Lohn und Aufgaben enthalten.
erstmals veröffentlicht am 01.07.2022, letzte Aktualisierung am 10.06.2024
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